Verwertung eines Teilespenders

Wenn Reparaturen am eigenen Fahrzeug anstehen und dafür mehrere (teure) Ersatzteile vom Verwerter gekauft werden müßten, lohnt sich u.U. der Kauf eines Teileträgers. Wer seinen älteren Opel noch längere Zeit fahren will, sollte sich überlegen, vielleicht ein nicht mehr aufbauwürdiges Fahrzeug als Teileträger zu beschaffen, zumal viele Teile für die älteren Opel-Modelle inzwischen weder ab Werk noch im freien Teilehandel beschafft werden können.

Der Preis für ein Schlachtfahrzeug liegt irgendwo im Bereich zwischen null und ein paar hundert Euro, je nachdem, wie begehrt diese Fahzeuge sind. Meist ist es meist kein Problem, innerhalb von wenigen Wochen an einen geeigneten und preisgünstigen Schlachtwagen zu kommen.

Der deutsche  Gesetzgeber sieht das Ausschlachten von Fahrzeugen allerdings als illegale Abfallbehandlung, die nur zertifizierten Verwertungsunternehmen gestattet ist.

Selbst Kfz-Werkstätten dürfen keine Altfahrzeuge für die eigene Ersatzteilgewinnung ausschlachten, obwohl viele Werkstätten mit Ölabscheidern ausgerüstet sind und eine sachgerechte Demontage wie auch die umweltgerechte Entsorgung von Betriebsflüssigkeiten sichergestellt sein dürfte.

Andererseits legt sich inzwischen kaum noch ein Verwerter Omega- oder Senatorteile ins Lager, weil sich bedingt durch den immer dünner werdenden Bestand an diesen Autos kaum noch Käufer für diese Teile finden. Und Lagerplatz kostet den Verwerter Geld. Also werden diese Autos meist mitsamt ihres noch funktionstüchtigen Innenlebens verschrottet.

Wer also ein Altfahrzeug zur Ersatzteilgewinnung zerlegen will, sollte das nach Möglichkeit "unter Ausschluß der Öffentlichkeit" machen. Zudem reagieren auch Nachbarn und Passanten nicht unbedingt erfreut, wenn tage- oder wochenlang ein halbzerlegtes Wrack auf einem Parkplatz steht. Von der Verletzungsgefahr für spielende Kinder und der Diebstahlgefahr mal ganz abgesehen.

Eine einigermaßen geräumige Garage oder Halle wäre ideal. Zum An- und Abtransport des Fahrzeugs benötigt man ggf. einen Autotransportanhänger, der bei Anhängerverleih-Unternehmen oder manchmal auch der Stammwerkstatt für vergleichsweise geringes Entgelt ausgeliehen werden kann.

Eine dichte, öl- und benzinfeste Unterlage ist dann von Vorteil, wenn der Garagenboden keine flüssigkeitsdichte und leicht zu reinigende Oberfläche aufweist. Außerdem sollten Gefäße zum Auffangen und Entsorgen der Betriebsflüssigkeiten bereitstehen.

In jedem Fall ist es sinnvoll, die ausgebauten Teile zu beschriften, damit auch später klar ist, um welches Teil von welchem Fahrzeug es sich denn handelt. Spätestens wenn mehrere Wracks geschlachtet worden sind, wird es sonst sehr schnell unübersichtlich.

Der Zeitbedarf zum Zerlegen eines Fahrzeugs beträgt mehrere Tage. Wer gutes Werkzeug, entsprechende Erfahrung und vielleicht sogar noch über einen Helfer verfügt, kann ein Fahrzeug auch durchaus an einem Arbeitstag bis zur Rohkarosse zerlegen.

Der Zeit und Platzbedarf ist natürlich auch abhängig davon, ob wirklich auch das letzte Einzelteil ohne weitere Beschädigung ausgebaut und eingelagert werden soll, oder ob nur bestimmte Baugruppen gebraucht werden und der verbleibende Rest des Fahrzeugs entsorgt werden soll.

Sinnvollerweise beginnt man beim Ausbau mit den Hauben und Türen. Erstens wird das Fahrzeug auf diese Weise besser zugänglich, zweitens verhindert man, daß diese Teile im Verlauf der Aktion beschädigt werden. Weiter geht es mit Innenraum und Verkleidungen. Ohne Spezialwerkzeug kann man den Ausbau der Front- und Heckscheibe übrigens vergessen. Anschließend kann die Motorperipherie ausgebaut werden.

Ist der Wagen bis hier zerlegt, geht es unten weiter. Auspuffanlage, Tank und Getriebe werden abgebaut. Anschließend kann der Motor herausgehoben werden.

Zum Schluß werden die Hinterachse und die Vorderachse lose geschraubt und das noch rollfähige Fahrzeug wieder auf den Hänger verladen und zum Verwerter gebracht. Dort kann man die Achsen endgültig abschrauben und auf dem Hänger wieder mitnehmen.